Newsblog

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von ML 15. März 2025
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland stehen wieder einmal vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Ein Schuldenberg von 6,2 Milliarden Euro und schwindende Finanzreserven erhöhen das Risiko von Insolvenzen. Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, warnt vor einem möglichen Dominoeffekt , sollte die Politik nicht umgehend handeln.
von ML 5. März 2025
Für Aufsehen sorgte kürzlich ein Werbeversprechen des Neobrokers Trade Republic: Das Kreditinstitut wolle 3 Prozent Zinsen auf Guthaben auf Girokonten zahlen – ohne Limit und durch die Einlagensicherung geschützt. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hält dieses Versprechen jedoch für übertrieben. Tatsächlich sind die 3 Prozent nicht garantiert – ein Detail, das in der Werbung nicht deutlich wurde. Vielmehr orientiert sich die Verzinsung am EZB-Leitzins und wurde daher kürzlich auf 2,75 Prozent abgesenkt. Zudem sind die Gelder nicht vollständig durch die Einlagensicherung abgedeckt, sondern werden teilweise in Liquiditätsfonds investiert. „Trade Republic täuscht mit der Werbung und den Aussagen zur Einlagensicherung eine Sicherheit vor, die so nicht gegeben ist“, resümiert der Verbraucherschützer und Finanzexperte Niels Nauhauser. „Bei Turbulenzen an den Finanzmärkten mit Zahlungsausfällen kann das dazu führen, dass Anlegerinnen und Anleger einen Teil ihres Vermögens verlieren.“ Nachdem das Geldhaus nicht auf eine Abmahnung reagiert hatte, reichte die Verbraucherzentrale vor dem Landgericht Berlin II Klage ein. Es ist nicht das erste Mal, dass Trade Republic in den Fokus der Verbraucherschützer gerät. „Handel für null Euro“ – ein Werbeversprechen, das Fragen aufwirft. Es dürfte jedem klar sein, dass eine Firma, die Büroräume unterhält, Personal beschäftigt und Sozialversicherungsbeiträge zahlt, Einnahmen generieren muss. Wenn ich beim Wertpapierkauf einen höheren Preis bezahle als den, der am Markt verlangt wird, habe ich zwar keine direkten Gebühren gezahlt, aber eben auch keinen Vorteil. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersuchte die Ausführungskurse und kam zu einem „differenzierten“ Ergebnis. In einem Blog-Beitrag, der bei der zivilgesellschaftlichen Bürgerbewegung Finanzwende Recherche erschienen ist, wird der „provisionsfreie Wertpapierhandel“ als Etikettenschwindel kritisiert. Was dennoch sinnvoll ist, ist der Blick auf die sogenannten Geldmarktfonds. Diese bündeln im Prinzip Tagesgelder, die es bei Banken gibt. In meinem persönlichen Depot kann ich neben meinen mittel- und langfristigen Anlagen auch meinen Notgroschen und mein Tagesgeld verwahren. Die Zinsen richten sich nach dem Kapitalmarkt und sind natürlich nicht garantiert. Auf der anderen Seite muss man nicht alle paar Monate ein neues Konto eröffnen, um von einem Neukundenangebot zu profitieren. Und man muss das Geld nicht im europäischen Ausland anlegen, wo es zwar scheinbar höhere Zinsen gibt, aber kein Freistellungsauftrag möglich ist. Das führt dazu, dass man sich selbst um die steuerliche Erklärung kümmern und die Abgaben nachträglich an den Fiskus abführen muss.
von ML 5. März 2025
Gegenüber passiven Indexfonds (ETFs) verlangen aktiv gemanagte Fonds höhere Gebühren, da Analysten und Fondsmanager für die Anlageentscheidungen beschäftigt werden. Die dadurch entstehenden Mehrkosten sollen – so das Versprechen – durch eine Outperformance mehr als kompensiert werden. Das bedeutet: Aktiv gemanagte Fonds müssen im Vergleich zu ihrem Index eine deutliche Überrendite erwirtschaften und in vielen Fällen zusätzlich besondere Kriterien wie Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Laut einer aktuellen Scope-Analyse gelingt das jedoch nicht jedem Fondsmanagement. Von rund 2.000 untersuchten Fonds konnten im letzten Jahr nur 386 ihren Vergleichsindex schlagen. Das bestätigt die allgemeine und langfristige Beobachtung, dass etwa 80 % der Investmentfonds ihren Index nicht übertreffen. Auffällig viele der Fonds mit schlechter Performance stammen von großen Filialbanken. Die besten Chancen hatten Anleger mit Schwellenländerfonds – hier erzielten 31 % eine Outperformance. Trist sah es dagegen in der Peergroup (Vergleichsgruppe) „Aktien Deutschland“ aus: Nur 2 % der aktiv gemanagten Fonds erreichten hier eine höhere Rendite als ihr Vergleichsindex. Hauptverantwortlich dafür sind schlecht performende Nebenwerte, die den MDAX und den SDAX nach unten zogen. Passive Indexfonds (ETFs) haben ihre Berechtigung und sind aufgrund dieser Ergebnisse zu Recht im Absatz erfolgreich. Doch ein Perspektivwechsel lohnt sich: Wenn 80 % der aktiven Fonds es nicht schaffen, gibt es konstant 20 %, die es sehr wohl schaffen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Unterschied in der Performance zum Durchschnitt – also zu ETFs – ist mitunter erheblich und kann auf zehn Jahre mehr als 100 % betragen. Nicht umsonst predige ich seit Jahren, dass ein gut aufgestelltes Depot keine Denkverbote kennt, sondern sich aus den Fonds zusammensetzt, die das beste Ergebnis liefern und zur jeweiligen Anlagephilosophie passen. Eine ausschließliche Konzentration auf ETFs kann kritisch sein, insbesondere in kleineren Märkten, da dies das Risiko erhöht und Chancen ungenutzt bleiben. Ein Portfolio aus aktiven und passiven Fonds schafft den notwendigen Wettbewerb, um in allen Märkten und Anlageklassen optimale Chancen zu nutzen. -- Scope Fund Analysis | 13.02.2025 | https://www.scopeexplorer.com/reports/aktiv-versus-passiv-studie-2024/167
von ML 5. März 2025
Die deutschen Versicherer ziehen ein positives Fazit des vor acht Jahren eingeführten Hinterbliebenengelds. Es steht Menschen zu, die zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall enge Angehörige verloren haben. Vor der Neuregelung mussten sie einen sogenannten „Schockschaden“ geltend machen, eine durch den Verlust bedingte psychische Extrembelastung mit Krankheitswert. Seit 2017 schreibt Paragraf 844 Absatz 3 BGB vor, dass sie grundsätzlich für „das zugefügte seelische Leid eine angemessene Entschädigung in Geld“ vom Verursacher des Todesfalls bzw. von seiner Haftpflichtversicherung erhalten. Mit der Reform verbundene Befürchtungen, es könne zu unzähligen Rechtsstreitigkeiten über die Entschädigungshöhe kommen, haben sich nicht bewahrheitet – solche Fälle seien „sehr selten“, teilte der Versicherer-Gesamtverband kürzlich mit. Stattdessen kommt es fast immer zu einer Einigung. Die dabei festgelegten Summen bewegen sich zwischen 1.000 und 15.000 EUR, je nach Verwandtschaftsgrad. Im Durchschnitt werden rund 10.000 EUR als Hinterbliebenengeld gezahlt. 
von ML 5. März 2025
Noch bis vor gut einem Jahr war der Goldkurs allenfalls für kurze Zeit mal über 2.000 US-Dollar pro Feinunze geklettert. Seitdem hat er eine atemberaubende Rally hingelegt: Ende Februar stieg er zeitweise auf über 2.950 Dollar. Auf Jahressicht verzeichnen Goldanleger (in EUR) ein Plus von rund 43 Prozent – mehr also als die ordentlich performenden Börsen geliefert haben (Beispiel DAX: knapp 30 Prozent). Wie beim Boom der Kryptowährungen hat auch der neue US-Präsident daran großen Anteil. Insbesondere seit seiner Amtseinführung strebt der Goldpreis nach oben, was von Marktbeobachtern auf die wachsende handels- und wirtschaftspolitische Unsicherheit zurückgeführt wird. Das Edelmetall hat einen Ruf als „sicherer Hafen“ in stürmischen Zeiten. Verbraucherschützer warnen allerdings davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen, denn auch der Goldpreis kann potenziell abstürzen. Ein weiterer wichtiger Preistreiber sind die Zukäufe der Notenbanken. So hat kürzlich etwa die chinesische Zentralbank ihre Goldreserven aufgestockt. Doch auch ein zweites Phänomen ist spürbar: Immer mehr Anleger misstrauen dem Versprechen börsennotierter Gold-Wertpapiere mit physischer Hinterlegung sowie auch Goldsparplänen und lassen sich das Gold nach Hause liefern. Was man hat, das hat man. Gold ist eine Notfallwährung – und die sollte man natürlich physisch verfügbar haben. Nicht umsonst wollte Donald Trump die Goldreserven der USA in Augenschein nehmen. Zudem gibt es deutlich mehr „Papiergold“ als physisches Gold . Das liegt daran, dass viele Finanzprodukte wie ETFs, Futures und Zertifikate auf Gold basieren, ohne dass das gesamte gehandelte Volumen durch physisches Gold gedeckt ist. 1. Derivative Finanzprodukte: Gold-Futures an Börsen wie der COMEX sind oft nur teilweise mit echtem Gold hinterlegt. Häufig übersteigt das gehandelte Volumen die real existierende Menge um ein Vielfaches. Marktteilnehmer spekulieren meist auf Preisentwicklungen, ohne die physische Lieferung zu verlangen. 2. Gold-ETFs und Zertifikate: Einige ETFs sind nicht zu 100 % mit physischem Gold abgesichert, sondern stützen sich auf Forderungen oder Leihgeschäfte. Banken und institutionelle Anleger nutzen „Unallocated Gold Accounts“, die kein spezifisches Goldstück zuweisen. 3. Hebeleffekte und Short-Positionen: Banken verleihen physisches Gold oder setzen es als Sicherheit für weitere Geschäfte ein. Dadurch kann das Handelsvolumen ein Vielfaches der tatsächlich existierenden Goldmenge erreichen. Einige Experten gehen davon aus, dass auf jede physische Goldunze 100 bis 200 Unzen „Papiergold“ existieren. Die Gesamtmenge an physischem Gold wird auf rund 208.000 Tonnen geschätzt (Stand 2023, World Gold Council). Das Volumen der Goldderivate kann jedoch um ein Vielfaches höher sein. In Krisenzeiten könnte die physische Lieferung schwierig oder stark verzögert sein. Falls viele Anleger gleichzeitig ihr Papiergold in physisches Gold tauschen möchten, könnte es zu Engpässen kommen. Fazit: Der Goldpreis entsteht nicht durch Angebot und Nachfrage an der Börse, sondern wird stark durch andere Parameter und Papiergold beeinflusst. Für manche Anleger ist es nur eine theoretische Sicherheit. -- Wikipedia | 05.03.2025 | https://de.wikipedia.org/wiki/Goldreserve Das Investment | 01.02.2023 | https://www.dasinvestment.com/grafik-des-tages-so-viel-geld-gibt-es-auf-der-welt/ Xetra.com | 02.07.2024 | https://www.xetra.com/xetra-de/newsroom/pressemitteilungen/liste-pressemitteilungen/Bestand-von-Xetra-Gold-sinkt-auf-176-Tonnen--4018640 Welt | 09.09.2024 | https://www.welt.de/wirtschaft/plus253277046/Gold-Boom-Der-ploetzliche-Run-auf-Schliessfaecher-fuer-Edelmetalle.html focus online | 24.09.2020 | https://www.focus.de/finanzen/boerse/gold/naiver-glaube-an-sicherheit-gold-abzocke-wie-haendler-anleger-um-ihr-geld-bringen-und-wie-sie-sich-schuetzen_id_12467245.html
von ML+Ai 5. März 2025
Seit 2020 steckt Deutschland in einer wirtschaftlichen Dauerkrise – die Kosten belaufen sich laut einer Studie des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) auf fast 735 Mrd. EUR . Damit sind die Verluste höher als in früheren Krisen, wie der Finanzkrise 2008/09 oder der Strukturkrise 2001–2004. Die Wirtschaft stagniert, Investitionen stocken, und unser Produktionspotenzial sinkt. Doch was steckt dahinter und welches Fazit kann man für sich als Anleger ziehen? 1. Wirtschaftliche Entwicklung seit 2020 Deutschland kommt wirtschaftlich nicht über das Niveau von 2019 hinaus. Unternehmen investieren weniger, vordergründig aufgrund der Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg und hohen Energiepreisen. Besonders alarmierend: Die europäischen Gaspreise sind fünfmal so hoch wie in den USA – früher war es nur das Doppelte. 
von ML 13. Februar 2025
Es war eine schwere Geburt: Bereits 2014 beschloss die EU, dass die Mitgliedsstaaten ihren Bürgern kostenlose Datenbanken zum Vergleich von Girokonten bereitstellen müssen. Deutschland verpflichtete sich kurz darauf mit dem Zahlungskontengesetz dazu. Geplant war, dass private Anbieter solche Vergleiche erstellen und zertifizieren lassen. Doch der Pferdefuß: Private Vergleichsplattformen können Banken nicht zur Teilnahme zwingen. In den Übersichten klafften daher erhebliche Lücken. Auch die Stiftung Warentest, die anschließend mit der Umsetzung beauftragt wurde, konnte dieses Problem nicht lösen. Aber war es wirklich ein gravierendes Problem , das die EU regeln und der Gesetzgeber mit Einsatz von Steuergeld lösen musste? Es erinnert doch sehr an die EU-Regelung, den Deckel an einer Plastikflasche zu fixieren, während in der EU munter weiter ein Großteil der täglich 1,17 Milliarden Zigarettenfilter aus dem Kunststoff Celluloseacetat vollgesogen mit Schwermetalle, Nikotin, Arsen, Cadmium und bis zu 7.000 anderen Chemikalien, in die Natur geschnippt werden und so in unser Ökosystem gelangen. Der Bürokratie zum Trotz gibt es seit letztem Jahr nun eine weitere gesetzliche Pflicht für Banken: Sie müssen ihre Girokonten-Konditionen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) melden. Diese hat unter kontenvergleich.bafin.de Mitte Januar selbst ein Vergleichsportal online gestellt, unter dem aktuell rund 6.900 Kontomodelle von 1.100 Banken verglichen werden können. Für jedes werden 27 Daten bereitgestellt. Vorbei die Zeit in der Kunden monatelang von Bank zu Bank laufen mussten um mit selbst kreierten Excel-Tabellen Konditionen zu vergleichen.
von ML 13. Februar 2025
Laut vorläufigen Auswertungen des Fachmagazins procontra hat rund die Hälfte der deutschen Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligung für 2025 erhöht. Lediglich ein Anbieter senkt seine laufende Verzinsung – um einen halben Prozentpunkt. In der Spitze erhalten Kunden nun 3,35 % Zinsen, während das untere Ende bei 1,75 % liegt. Grundlage der Analyse sind die Überschussdeklarationen von 42 Versicherern, darunter die meisten Branchengrößen. Die jeweilige laufende Verzinsung ist in der jährlichen Standmitteilung ersichtlich, die Lebensversicherungskunden erhalten. Das Plus wird dem Vertragsguthaben unwiderruflich gutgeschrieben und trägt damit zum Zinseszinseffekt bei. Am Ende der Vertragslaufzeit kommt noch eine Schlussüberschussbeteiligung hinzu. Die Höhe der Überschüsse hängt im Wesentlichen vom Erfolg des Versicherers am Kapitalmarkt und dem allgemeinen Zinsniveau ab. Auch Kosteneinsparungen oder Risikoüberschüsse können den Kunden zugutekommen. Doch das allein lockt niemanden hinter dem Ofen hervor. Die Schlussüberschüsse sind in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich gesunken. Zudem haben viele Versicherer stille Lasten – also Schulden, die erst einmal ausgeglichen werden müssen. In diesem Zusammenhang ist die Angabe der laufenden Verzinsung wenig aussagekräftig, denn sie bezieht sich nur auf den Sparanteil. Das bedeutet: Nicht der Beitrag den ein Kunde einzahlt wird verzinst, sondern nur der Betrag nach Abzug aller Kosten. Die laufende Verzinsung der Versicherer ist daher nicht mit der Rendite am Kapitalmarkt vergleichbar. Die Rendite eines Investmentfonds wird beispielsweise nach der BVI-Methode berechnet – nach Abzug aller laufenden Kosten. Auch Sparbriefe oder Sparbücher geben die tatsächliche Rendite an, die dem Kunden gutgeschrieben wird. Einzig die Steuerbelastung bleibt individuell. Hinzu kommt die Inflation: Im Dezember 2024 lag sie bei 2,6 %, im Januar 2025 bei 2,4 %. Rechnerisch gleichen die meisten Lebensversicherungen den Wertverlust durch die Inflation nicht aus.
von ML+Ai 22. Januar 2025
Liebe Leserinnen und Leser, wir befinden uns zu Beginn eines neuen, spannenden Jahres an den internationalen Finanzmärkten. Das Jahr 2025 verspricht sowohl Chancen als auch Herausforderungen – eine Mischung, der Anleger stets mit einer guten Balance aus Vorsicht und Optimismus begegnen sollten. Rückblickend zeigt sich die beeindruckende Dynamik der vergangenen Jahre: Der deutsche Aktienindex DAX legte seit Oktober 2022 von 12.000 auf über 21.250 Punkte zu, was einem Wachstum von etwa 76,67 % entspricht. Auch in den USA ist die Entwicklung ähnlich beeindruckend. Der S&P 500 verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 3.600 auf 6.100 Punkte – ein Plus von rund 69,44 %. Doch dieser Aufschwung wirft Fragen auf: Die Kursgewinne laufen den realen Unternehmensgewinnen dramatisch voraus, was auf eine Überbewertung hindeutet. Eine solche Diskrepanz birgt das Risiko künftiger Marktkorrekturen. Aktienmarkt Der Aktienmarkt hat in den vergangenen zehn Jahren bereits massiv von höheren Margen im Tech-Sektor, tiefen Zinsen und fallenden Steuerraten profitiert. Dass alle diese Effekte in der nächsten Dekade nochmals zugunsten der Aktien zusammenkommen, widerspricht der historischen Norm. Die Korrelation des realen Gewinnwachstums über 10 Jahre mit den nächsten 10 Jahren beträgt gemäß Berechnungen von Research Affiliates -0,55. Eine Gewinn-Flaute folgt über kurz oder lang auf jeden Gewinn-Boom. Warnsignale Prof. Robert Shiller von der Yale University hat das Shiller-KGV entwickelt, um die Marktbewertung zu messen. Das Shiller-KGV ist ein sinnvollerer Indikator für die Marktbewertung als das KGV, da es Schwankungen des Verhältnisses durch Schwankungen der Gewinnmargen während Konjunkturzyklen ausschließt. Dies ist vergleichbar mit der Marktbewertung auf Grundlage des Verhältnisses der gesamten Marktkapitalisierung zum BIP, bei der Schwankungen der Gewinnmargen ebenfalls keine Rolle spielen. Das Shiller-KGV des S&P 500 liegt aktuell 41,5 % über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre von 26,8 und deutet ebenfalls auf eine große Überbewertung hin – insbesondere im Bereich Technologie. Die Apple-Aktie, "wertvollstes" Mitglied im Klub » The Magnificent Seven «, ist ein anschauliches Beispiel: In den vergangenen Jahren lag die höchste Shiller-PE-Quote von Apple bei 62,31, die niedrigste bei 20,59 und der Median bei 37,27. Heute, am 22. Januar, beträgt das sogenannte Shiller-KGV 48,18 – trotz eines Kursverlusts von 12,66 % in EUR in den letzten 30 Tagen. Der Börsenpreis, also der Marktwert, den Anleger bereit sind zu zahlen, hat sich deutlich vom intrinsischen Wert, dem „wahren“ Wert des Unternehmens, entfernt. Das Shiller PE Ratio von Tesla (TSLA) beträgt am 471.72 (Stand 22.01.2025), NVDA (NVIDIA) Shiller PE Ratio : 306.40. Wertvoll oder überteuert? Exchange Traded Funds (ETFs) auf den MSCI World oder S&P 500 investieren täglich streng nach der Indexgewichtung der Unternehmen – unabhängig von Geschäftszahlen, kritischen Bewertungen oder Zukunftsaussichten. Das Mantra lautet: Kein Fonds kann den Markt dauerhaft schlagen. Deshalb sind passive ETFs die logische Wahl. Aktuelle Studien zeigen , dass ETFs und vor allem thematische ETFs Blasenbildung und Marktüberbewertungen begünstigen können. Es ist daher kaum verwunderlich, dass sich die ETF-Branche gewissermaßen selbst ad absurdum führt – mit der Einführung aktiver ETF s. Aktiv verwaltete ETFs streben nicht nur an, die Marktrendite einzufangen oder, wie Smart-Beta-ETFs (auch als Faktor-Fonds bekannt), einzelne Renditefaktoren gezielt zu übergewichten. Vielmehr zielen sie auf eine Überrendite zum Markt ab. Sie bilden keinen strengen Index mehr nach, sondern agieren aktiv unter der Leitung eines Fondsmanagements. „Alter Wein in neuen Schläuchen“ – damit kehren sie gewissermaßen „zurück zu den Wurzeln“, ähnlich wie ihre aktiv gemanagten Fonds -Pendants, die seit nunmehr über 100 Jahren erfolgreich durch alle Krisen und Kriege hindurch Bestand haben. Ein Kommentar, der sehr ehrlich ist, stammt von Rose Ouahba, Geschäftsführerin bei Carmignac „Am Aktienmarkt beginnt eine Zeit großer Unsicherheit hinsichtlich der Trump-2.0-Politik, aber die Wiederbelebung der »Reaganomics« im Stil der 1980er Jahre wird wohl den Aktien-Bullenmarkt verlängern. Überdies würde Trumps wirtschaftsfreundliche Agenda auf Kosten höherer langfristiger Zinssätze gehen – angetrieben von Inflationserwartungen in Verbindung mit sinkender Einwanderung und der Angst vor steigenden Defiziten und deren Finanzierung. Der Jubel an den US-Börsen könnte daher von kurzer Dauer sein.“ Vermögensverwalter-Umfrage 2025 von Universal-Investment Global betrachtet wird sich die Wirtschaft 2025 positiv entwickeln. Entgegen der Meinung einiger Experten sieht eine deutliche Mehrheit der rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen Vermögensverwalter-Umfrage von Universal-Investment einen Aufschwung in den USA voraus. Für Asien, insbesondere China, rechnen sie mit einer florierenden Wirtschaft. Europa und Deutschland dagegen stehen nach Einschätzung der Vermögensverwalter vor einer Rezession oder Stagnation. Bei Themeninvestments liegt Pharma mit 70 Prozent auf Platz eins und überholt damit Technologie (60 Prozent). Cyber Security (49 Prozent) und Infrastruktur (37 Prozent) folgen auf den Plätzen drei und vier. Klima und Umwelt landen lediglich auf dem sechsten Platz mit 23 Prozent.
von ML 14. Januar 2025
Wenn ein Bäcker keine Brötchen mehr backt, ist er nicht automatisch insolvent. Mit solchen Aussagen hat sich Robert Habeck einen Namen gemacht. Spöttisch heißt es oft, dass Ahnungslosigkeit einen Namen bekommen hat. Deshalb wollen wir den Vorschlag, Kapitalerträge mit Sozialabgaben zu belasten, in der Praxis genauer betrachten. Robert Habeck schlägt vor, Einkünfte aus Kapitalerträgen für die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen heranzuziehen. Der Kanzlerkandidat der Grünen möchte Kapitaleinkünfte sozialversicherungspflichtig machen, um die Krankenkassen finanziell zu entlasten. Seit Langem wird darüber diskutiert, dass in einer sich verändernden Welt – in der Arbeit weniger und Automatisierung mehr wird – die Belastung von Arbeit nicht das Hauptinstrument der Abgaben sein kann. Eine Maschinensteuer wurde bereits ins Gespräch gebracht, und in einigen Ländern ist es vollkommen normal, dass Kapitalvermögen ebenso besteuert wird wie Arbeit. In § 2 Absatz 1 Einkommen­steuer­gesetz ist festgelegt, dass sieben Einkunftsarten der Einkommen­steuer unterliegen: Einkünfte aus Land- und Forst­wirtschaft, aus Gewerbebetrieb, aus selbst­ständiger Arbeit, aus nichtselbst­ständiger Arbeit, aus Kapital­vermögen, aus Vermietung und Verpachtung und sonstige Einkünfte. Dass nicht alle Einkommensarten identisch besteuert werden, ist in der Tat ungerecht. In einer automatisierten und fairen Gesellschaft mit zunehmender künstlicher Intelligenz sollte sogar das aktive Einkommen wie Arbeit geringer besteuert werden als passives Einkommen. Dieser Blickwinkel ist nicht ungewöhnlich. Schaut man auf die USA, so sind deren Staatsbürger sogar, unabhängig davon, wo sie wohnen oder arbeiten, mit allen Einkommensarten in den USA steuerpflichtig. Das würde man sich für so manche Superreiche, die ihren Wohnsitz in die Schweiz oder nach Dubai verlegt haben, wünschen. Robert Habeck sein Vorschlag ist jedoch wenig durchdacht. Bewusste Provokation oder schon wieder mangelnde Grundkenntnisse? Damit jemand von seinen Kapitalerträgen Krankenversicherungsbeiträge abführen könnte, müsste er zunächst der Sozialversicherungspflicht unterliegen. Doch all jene, die privat krankenversichert sind – darunter auch Beamte oder eben der/die /das Politiker*innen selbst–, wären von dieser Regelung ausgenommen. Zahlen würden am Ende vor allem Menschen aus der Mittelschicht, die angestellt arbeiten und gesetzlich versichert sind. Die eigentliche Lösung liegt nicht darin, Kapitalerträge sozialversicherungspflichtig zu machen, sondern in der Erhöhung der Besteuerung dieser Einkünfte. Die dadurch erzielten Mehreinnahmen müssen dann dazu verwendet werden, den staatlichen Beitrag zur Sozialversicherung zu erhöhen. Es besteht nicht nur eine Finanzierungslücke in der gesetzlichen Krankenversicherung, sondern auch in der Pflegeversicherung und beim Rentenniveau. Überdies wäre eine Entschlackung des Systems dringend notwendig: Die Zusammenlegung gesetzlicher Krankenkassen, der Rückbau staatlicher und öffentlicher Strukturen sowie eine konsequente Kostenreduktion könnten erheblich zur Effizienzsteigerung beitragen. Momentan haben wir „viele unwissende Häuptlinge und wenige motivierte Indianer“. Dieses Verhältnis sollte dringend korrigiert werden. -- das Investment | 12.01.2025 | https://www.dasinvestment.com/habeck-forderung-kapitalertraege-sozialabgabe/
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In den nächsten Jahren gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Lebens- und Rentenversicherungen laufen aus. Versicherungen versprechen, das »Langlebigkeitsrisiko« finanziell abzusichern. Niedrige Zinsen, Mini-Renten, verlorene Verfügbarkeit und Flexibilität ist der Standard, den man in der Regel bekommt.

Was machen mit auslaufenden Lebens- und Rentenversicherungen?

Entnahmeplan

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